Bundestag - Petition gegen Killerspiele-Verbot eingereicht
Gegen den Beschluss des auf der Innenministerkonferenz der Länder geforderte "Herstellungs- und Verbreitungsverbot" von Action-Computerspielen ist auf der Petitionen-Website des Deutschen Bundestages eine Petition "Straftaten gegen die öffentliche Ordnung - Gegen ein Verbot von Action-Computerspielen" gestartet worden.
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UPDATE Donnerstag 16.07.09:
Momentan haben über 60.000 mitgezeichnet!
Mindestens 50.000 Mitzeichner sind nötig, damit der Antragsteller zu einer öffentlichen Anhörung in den Petitionsausschuss eingeladen wird.
Die Petition ist nun auch ein Thema für die Medien: News im regionalen Rundfunk wie RSH und 1Live, aber auch die öffentlich rechtlichen TV-Sender wie ZDF haben ihrer Newssendung entsprechend einen Beitrag für unsere Sache gewidmet - und sind höchst erstaunlich neutral geblieben. Hier der Online-Bericht vom ZDF
Hier der Text der Petition:
Zitat
Der Deutsche Bundestag möge sich gegen den Beschluss der Innenmisterkonferrenz vom 5. Juni 2009 entscheiden, der ein "Herstellungs- und Verbreitungsverbot" von Action-Computerspielen vorsieht.
Begründung
Aktueller Anlass ist der am 5. Juni 2009 erfolgte Beschluss der Innenministerkonferenz der Länder,
der ein "Herstellungs- und Verbreitungsverbot" von Action-Computerspielen vorsieht. Dieser Beschluss ist eine Reaktion auf den entsetzlichen Amoklauf eines 17-jährigen Jugendlichen im baden-württembergischen Winnenden, der die Diskussion um die Wirkung von Computer- und Videospielen neu entfacht hat. (Vor-)schnelle Verbotsforderungen werden den vielschichtigen Aspekten solcher Ereignisse nicht gerecht, wirken im Gegenteil eher verharmlosend und verhindern so eine gründliche Aufarbeitung. Mit Bedauern stelle ich fest, dass die Debatte von Unkenntnis, Polemik, Unsachlichkeit und Vorurteilen geprägt ist, gerade aus den Reihen der Politik.
"Gewaltverherrlichende" Medien hingegen sind aus gutem Grund verboten. Doch ein prinzipielles Herstellungs- und Vertriebsverbot von Filmen und Computerspielen für Erwachsene steht aus meiner Sicht im Widerspruch zu Artikel 5 unseres Grundgesetzes ("Eine Zensur findet nicht statt"). Vielmehr gilt es, Kinder und Jugendliche vor Inhalten zu schützen, die nicht für ihr jeweiliges Alter freigegeben sind. In Deutschland gelten schon jetzt die europaweit strengsten Gesetze; Mitte 2008 wurde das Jugendschutzgesetz auf Initiative von Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen noch einmal erweitert. Seit 1. April 2003 versieht die USK (Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle) Computer- und Videospiele - analog zu Spielfilmen - mit eindeutigen, auffälligen Alterskennzeichnungen; fünf Prozent der im Jahre 2008 geprüften Spiele sind auf ein erwachsenes Publikum zugeschnitten und werden daher mit "Keine Jugendfreigabe" eingestuft. Diese Kennzeichnung ist ein hoheitlicher Verwaltungsakt durch die Obersten Landesjugendbehörden. Produkte, die den strengen Kriterien nicht genügen, werden nicht gekennzeichnet und können demnach von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) indiziert werden.
Als volljähriger Bürger und Wahlberechtigter bitte ich Sie nachdrücklich, ...
• den irreführenden und diskriminierenden Begriff "Killerspiele" aus der politischen Diskussion zu nehmen.
• das Vertrauen der Öffentlichkeit in die bestehenden staatlichen Jugendschutzmechanismen zu stärken.
• den Vollzug bestehender Gesetze zu verbessern und zu gewährleisten, dass Kindern und Jugendlichen nur Computer- und Videospiele entsprechend der USK-Jugendfreigabe zugänglich gemacht werden.
• Eltern, Pädagogen sowie erzieherisch verantwortliche Personen bei der Förderung der Medienkompetenz zu unterstützen.
• die Computer- und Videospiele-Branche in Deutschland und insbesondere die Ausbildung in diesen zukunftsträchtigen Berufen zu fördern.
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Die Petition könnt Ihr hier bis zum 18. August unterzeichnen...
Unter
diesem Link könnt Ihr eine Statistik über die Teilnahme einsehen. Alle 10 Minuten wird aktualisiert!
Wenn ihr die Seite besucht, werdet ihr viel Geduld brauchen. Die Petitionsseite ist bei großem Ansturm sehr langsam oder fällt gar komplett aus, teilweise wird sogar die Fehlermeldung "Hacking attempt" angezeigt - lasst euch davon nicht beirren. Wenn ihr euch im dortigen Forum an der Diskussion beteiligt, zeigt euch aufgeschlossen und gesittet!
Meldet euch an, zeichnet die Petition mit und gebt unserem Hobby eine Stimme!